Liebe Gäste,

die ersten Buchungen wurden aufgrund der Allgemeinverfügung nicht zu touristischen Zwecken zu vermieten storniert und das Geld komplett erstattet. Ein Stammgast möchte auf jeden Fall noch in diesem Jahr kommen und wird nun für den Herbst erwartet. Ein älteres Ehepaar, das eigentlich noch nicht in dem betroffenen Zeitraum fällt, haben wir auf Wunsch kostenlos auf den Herbst umgebucht.

Da ich nicht glaube, dass Mitte April eine Vermietung bereits wieder möglich ist, habe ich beide Häuser vorsorglich bis Mitte Mai gesperrt.  Ich selbst werde auch nicht in meinen Häusern sein, sondern verbringe meinen Urlaub gerade in meinem Garten 😉

Gemeinsam werden wir es schaffen und es wird eine Zeit kommen, in der Urlaub, zumindest in Deutschland, wieder möglich ist. Dafür bedarf es aber der Mithilfe und Solidarität von allen. Heute hilft kein Meckern, sondern es ist kreative Lösungsfindung gefragt und das kann ich gut, denn in meinem Leben gab es schon sehr heftige Zeiten.

Natürlich gibt es Einbußen und die laufenden Kosten und Darlehen müssen bedient werden. Einen Fuß vor den anderen setzen und hier und heute leben. Es wird für alles Lösungen geben, die müssen nur noch gefunden werden – hier braucht es ein wenig Geduld, denn alle sind derzeit dran, dieses zu schaffen. Unsere Aufgabe ist es, das Virus nicht weiter zu verbreiten, die Hygienemaßnahmen zu befolgen und nach Möglichkeit in unseren 4 Wänden zu bleiben – wer Glück hat, wie ich, verfügt über einen eigenen Garten.

Seit letztem Freitag bin ich im Home Office. Das war dringend notwendig, da wir im Großraumbüro beschäftigt waren und es nur eine Frage der Zeit war, bis einer von uns infiziert gewesen wäre. Großes Lob an alle Kolleginnen und Kollegen, wir haben uns alle dran gehalten. Die IT hat das Unmögliche möglich gemacht und die Arbeitsplätze können nun per Remote bedient werden und wir Zuhause für alle Kunden weiterarbeiten, denn die Infrastruktur in Deutschland muss weiterhin funktionieren. Mein Job war schon vorher „social distance“, da ich in Randzeiten arbeite. Wenn meine Freunde/Familie Feierabend haben, beginnt meine Arbeit und auch am Wochenende ist bei uns oft Dienst angesagt – somit findet gesellschaftliches Leben wenig statt und für mich ist es keine große Umstellung.

Diese Arbeitszeiten habe ich mir nicht ausgesucht, sondern das Leben hat es mit sich gebracht und ich musste das Beste daraus machen. Und das ist es, was ich gut kann – immer etwas Gutes an einer Situation erkennen und darauf aufbauen, statt nach dem Negativen zu suchen. Es gab in dunklen Zeiten – und davon hatte ich einige – immer von irgendwo ein Licht, das mir wieder weiter geholfen hat.

Dieses hier ist für alle neu, keiner kann auf Erfahrungen zurückgreifen – eine Herausforderung. Viele Unternehmen müssen schließen, Mitarbeiter gehen in die Kurzarbeit. Dennoch: Wir haben in Deutschland einen großen Vorteil. Die Wirtschaft war nicht am Boden, sondern die Einwirkung kam von außen und ich glaube fest daran, dass die Wirtschaft sich wieder erholt. Dazu haben wir Kurzarbeitergeld und wir haben eine Grundsicherung. Lohnfortzahlung für 6 Wochen, auch Arbeitslosengeld. Die Krankenhäuser sind vorbereitet auf eine Mammutaufgabe und die Grundversorgung ist abgesichert. All das gibt es in vielen Ländern nicht und darauf sollte man sich heute einmal besinnen.

Die Banken arbeiten mit Hochdruck daran, den kleineren Unternehmen Liquidität zu liefern und auch dort den Druck zu nehmen – ich habe heute die Tilgungsaussetzung beantragt und gesagt, dass dieses Zeit hat, da ich in der privilegierten Lage bin, einen Job zu haben und mein Gehalt jeden Monat kommt, somit kann ich auch ein paar Monate überbrücken, doch halt auch nicht auf Dauer durchhalten. Wichtiger sind die anderen, die nun dringend Hilfe benötigen und mich dürfen sie ganz entspannt danach bedienen.

Eine Krise zu nutzen und sich auf das wirklich Wichtige im Leben konzentrieren – mein Sohn ist gesund, meinen Hunden geht es gut und mir auch. Alles andere findet sich, dauert manchmal ein wenig, doch es kommt. Ich kann die Ängste verstehen, doch es ist wichtig diese Angst zu besiegen, in dem man sich auf den Moment konzentriert.

Ein großes Lob an alle, die da draußen ihren Dienst verrichten müssen. Angefangen von der Verkäuferin bis hin zum Pflegepersonal, den LKW-Fahrern, der Polizei, der Bundeswehr und so vielen mehr, die man gar nicht alle aufzählen kann.

Bitte bleiben Sie, so weit möglich, Zuhause – passen Sie gut auf sich auf und bleiben Sie gesund. Gehen Sie in den Superheldenmodus und machen Sie es sich auf dem Sofa bequem.